Presseinformation Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Presseinformation | Konzertbeitrag am 14. Mai 2020 auf Deutschlandfunk Kultur
Musikalische Denkmäler: Konzert zu 75 Jahren Kriegsende
Ein nachgestelltes Konzert des RSB auf Deutschlandfunk Kultur 
 
Am 14. Mai 2020 ab 20.03 Uhr strahlt Deutschlandfunk Kultur ein Programm aus, das dem Ende des Zweiten Weltkrieges gedenkt. Ursprünglich als Konzert des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin (RSB) am 7. Mai 2020 unter der Leitung von Chefdirigent Vladimir Jurowski geplant, erklingen Archivaufnahmen und ermöglichen – trotz der Corona-Einschränkungen – eine als musikalisches Programm umgesetzte, unverzichtbare Erinnerungskultur lebendig zu halten.
 
RSB-Chefdirigent Vladimir Jurowski, der in einem Gespräch zwischen den Konzertaufnahmen zu hören sein wird, wollte mit dem Programm die „Wichtigkeit der Erinnerung“ des 75. Jahrestages der Kapitulation der deutschen Wehrmacht am 8. Mai 1945, musikalisch herausarbeiten.
Er führt weiter aus: „Die Wichtigkeit des Nicht-Vergessens und des Nicht-Zulassens eines weiteren Weltkrieges oder eines zum Weltkrieg führenden totalitären Regimes müssen wir uns immer wieder vor Augen führen.“
Dmitri Schostakowitschs 8. Sinfonie ist für Jurowski „keine ,Kriegs-Sinfonie‘, sie ist vielmehr eine in Töne gefasste philosophische Abhandlung über die Natur des Krieges per se. Im Gegensatz zu anderen, unmittelbar mit einem historischen Ereignis verbundenen Werken, ist die Achte immer aktuell. Vor allem der letzte Satz ist eine Art musikalische Anti-Utopie und gleichzeitig eine Warnung für die späteren Generationen.“
 
Der 8. Sinfonie von Schostakowitsch werden zwei bezugnehmende Werke vorangestellt:
Marko Nikodijević, Composer in Residence des RSB, wirft mit der Trauermusik „cvetić, kućica … la lugubre gondola“ (2009) einen gemahnenden Blick auf ein Einzelschicksal des Kosovo-Krieges 1998/1999: Das eines kosovo-albanischen Mädchens, dessen Leiche 1999 in einem versenkten Kühllaster von der serbischen Polizei gefunden wurde. Dem Werk liegt Franz Liszts späte Klavierkomposition „La lugubre gondola“ (1883) und das Schicksal des fünfjährigen Kindes zugrunde.
Auch Karl Amadeus Hartmann, dessen Concerto funebre zu hören sein wird, habe „die unmittelbare Beziehung zwischen dem Entfachen eines Krieges und jeder Art von Totalitarismus“ enttarnt. Hartmann ging mit diesem Werk in ein inneres Exil.
In den verschiedenen Werken sieht Vladimir Jurowski einen aussagekräftigen Konsens: „Es gibt keinen gerechten oder ungerechten Krieg. Es gibt nur den Krieg, und der ist immer der Grund für menschliches Leiden“.
 
Im Konzertbeitrag auf Deutschlandfunk Kultur werden Konzertmitschnitte zu hören sein: 2013 brachte das RSB Hartmanns Concerto funebre mit der Violinistin Isabelle Faust auf die Bühne, 1998 spielte das Orchester unter der Leitung von Michail Jurowski Schostakowitschs Achte. Nikodijevićs Werk erklingt durch eine Aufnahme des ORF Radio-Symphonieorchesters Wien.
 
Damit das Publikum nicht gänzlich auf seine Konzertbesuchsrituale verzichten muss, stellt das RSB für das nachgestellte, ursprünglich in der Philharmonie angedachte Konzert ein Programmheft und ein Video der Konzerteinführung mit Dramaturg Steffen Georgi auf seiner Internetseite bereit.
 
 
Donnerstag, 14. Mai 2020, 20.03 Uhr
Deutschlandfunk Kultur
 
So hätte es stattfinden sollen!
Ein nachgestelltes Konzert des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin

Jonathan Stockhammer, Dirigent
ORF Radio-Symphonieorchester Wien
 
Marko Nikodijevic
„cvetic, kucica ... la lugubre gondola“ – Trauermusik nach Franz Liszt für Orchester
(Produktion des ORF im Radiokulturhaus vom September 2012)
 
Marek Janowski, Dirigent
Isabelle Faust, Violine
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (RSB)

Karl Amadeus Hartmann

Concerto funebre für Violine und Orchester
(Aufnahme vom 5. September 2013 in der Philharmonie Berlin)
 
Michail Jurowski
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (RSB)
 
Dmitri Schostakowitsch
Sinfonie Nr. 8 c-Moll op. 65
(Aufnahme vom 6. März 1998 in Konzerthaus Berlin)
 
Konzerteinführung und Programmheft unter rsb-online.de
 
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